10 Tipps zur Olympiade 2020 mit roten Toriis aus Kioto

10 Tipps zur Olympiade 2020

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Die 10 Tipps zur Olympiade 2020 informiert, bewertet und gibt persönliche Meinung rundum die Olympiade 2020 wieder.
Wo findet was statt? Was ist neu, was wird übernommen? Welche Entfernungen gibt es? Findet die Olympiade nur in Tokio oder auch in anderen Städten und Regionen statt?

Gleichzeitig ist er aber auch kleiner Vorgeschmack auf Japan zum Hören.

1. Fukushima

Fukushima finde ich als Ganzes erwähnenswert. Zum einen, weil hier neben dem Fackellauf auch im 1986 erbauten Azuma Baseball Stadium mit seinen 30.000 Plätzen, reguläre Baseball & Softball Wettbewerbe stattfinden.

Es gäbe Alternativen, auch mitten in Tokio, auch größer. Doch der Grund für Japan war, ein Zeichen zu setzen für die wirtschaftliche Wiederbelebung der schwer getroffenen Region. Dies kann man als roten Faden beobachten, der sich seit 2011 und bis zu den Olympischen Spielen durch die Aufmerksamkeit um die Region Fukushima zieht.

2. Fahrrad Straßenrennen

Mit Spannung erwartet werden die Fahrradrennen bis auf den Fuji Speedway. Denn die Rennen führen weit raus aus Tokio, hin zur Formel 1 Strecke in Shizuoka und sind daher aus vielerlei Hinsicht attraktiv.

Kurz zu dieser Strecke:
4,5 km lang
1965 erbaut
Spitzengeschwindigkeiten bis zu 350 km/h
Lage mit Neigung am Fuji, sintflutartige Regenfälle
eine der gefährlichsten Rennstrecken der Welt
Gewinner waren: Mario Andretti 1976, James Hunt 1977, Lewis Hamilton 2007 und Fernando Alonso 2008

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Olympiade 2020 Radrennen
2 x Männer und 2 x Frauen
Einzel-Zeitfahren der Frauen ausschließlich am Fuji
in Präfektur Shizuoka gelegen, nördlich von Gotenba (Shoppen), was wiederum nord-westlich vom Hakone Gebiet liegt
manche Abschnitte 6% – bis zu 10% Steigung
wird durch 4 Präfekturen gehen: Tokio, Kanagawa, Yamanashi (Yamanaka-See / im-Berg-See) und Shizuoka (Fuji-Speedway)
Rennen: 25. Juli 2020, Start: 11:00 h (4:00 Uhr MEZ)
vom Musashino no Mori, wo auch das Ajinomoto-, das Tokio Stadion liegt
Das wiederum ist sehr nah am Fluss Tama, der dort die Grenze zur Präfektur Kanagawa bildet
Männer: 234 km, 6, 10, bis zu 20% Steigung, entlang Yamanaka-See
teils 14 km Anstieg und wieder 15 km Abfahrt, ähnlich den Bedingungen im Hakone-Gebiet (wer hier schon mal Rad gefahren ist)
Gegend auch schön für Motorrad Touren, die hier durchgeführt werden
Frauen: 137 km von Musashinomori bis zum Fuji Speedway
Rennen: 26. Juli 2020, Start: 13:00 h (6:00 Uhr MEZ)

3. 10 Tipps zur Olympiade 2020 – Triathlon

Veranstaltung der kurzen Wege. Denn der findet komplett auf Odaiba und damit unmittelbar vor der Rainbow Bridge, einer der berühmtesten Blicke auf Tokio statt.

Es ist für Fans durch die baulichen Eigenheiten wie Treppen und Stege ideal, nah ans Geschehen zu kommen und bietet daher Chancen, gute Schnappschüsse machen zu können.

4. Tokyo Big Sight

International Broadcast Centre/ Main Press Centre ist während der Spiele Sitz des internationale Medien- und Sendezentrums.

Vom olympischen Organisation-Kommittee als größtes Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum Japans beschrieben liegt es auf einer künstlichen Insel in Koto, Bezirk Ariake. Odaiba. In den 10 Tipps zur Olympiade 2020 weil attraktiv und sehr gut erreichbar.

Kann von dort aus auch über Bahnen und Brücken, fußläufig und ohne Straßenverkehr bequem auf andere Inseln gelangen.

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Die Architektur – in den 90er Jahren entworfen von Architekturbüro aus Sumida-ku – ist sehr imposant und auf jeden Fall einen Spaziergang wert. Es gleicht einer auf den Kopf gestellten Pyramide. Das ganze Jahr über finden renommierte Manga-, IT- und Reise-Messen statt. Zudem machen Restaurants, Cafes und Läden einen Besuch sehr kurzweilig.

5. Surfen in Chiba

Tipp deswegen, weil es am zweitlängsten Strand Japans und zudem in der benachbarten Präfektur ausgetragen wird.

Mit Sicherheit also einen Besuch wert – auch nach der Olympiade.

Termine der Wettbewerbe können sich jedoch noch um Tage verschieben, je nach Wellen- und Wetterbedingungen eben.

6. 10 Tipps zur Olympiade 2020 – Seaside Parks

Wenn man einfach mal einen kompletten Tapetenwechsel braucht und trotzdem mitten in Tokio sein möchte, dann sind zwei der sogenannten Seaside-Parks der richtige Ort.
Es gibt breite Wege, immer eine frische Brise, und das ist gerade zur Olympiade im Hochsommer sehr angenehm.

Die wenigen Leute, denen man begegnet sind meist Angler die das gleiche möchten wie man selbst, nämlich Ruhe und Erholung.

Die Landschaft ist unverbaut und bietet großflächig angelegte Naherholungsflächen mit üppiger Vegetation, die man sonst oft vergeblich sucht.
Hier gibt es auch noch zwei verschiedene, nämlich den auf der Insel Wakasu– und zum anderen den auf der Jonan-jima – (jima steht für Insel) mit Blick auf Haneda.

Wakasu
Apropos Wakasu. Auf der eben genannten Insel Wakasu sollten sogar Olympische Golfturniere abgehalten werden. Denn gerade hier gibt es in herrlich frischer Luft bereits einen tollen Golfplatz.

Die Wettkämpfe wurden jedoch, wie manch anderes Turnier, verlegt. In diesem Fall in den Country Golf Club des in der Präfektur Saitama gelegenen Kasumigaseki.
Dort wo – wie schon erwähnt – Premierminister Abe mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump bei dessen letzten Besuch in Japan Golf spielte.

7. „Zentrale Wellenbrecher“

Sind die zwei südlichsten Inseln in der Bucht, einmal abgesehen von Haneda Airport
Interessant auch, weil auf der schnurgeraden Wasserstraße zwischen den Inseln 中央防波堤, im sogenannten Sea Forest Waterway, Kanu- und Ruder-Wettbewerbe stattfinden.

Die Tribünen für 16.000 Zuschauer werden nach den Spielen zurückgebaut, so dass der ursprüngliche Charakter erhalten bleibt oder gänzlich wieder hergestellt wird.

Interessant aber auch, weil hier ein Wettstreit ganz anderer Art statt fand.
Zwischen den Stadtteilen Ota und Koto entstand bereits in den 70er Jahren Uneinigkeit darüber, zu wessen Gebiet die beiden neuen Inseln gehörten und somit, wer die Nutzungsrechte daran erhalten sollte. Anfangs hatten sogar noch weitere Bezirke wie Shinagawa, Chuo und Minato, alles große Player in der Bay Area, ihr Interesse angemeldet, zogen diese aber bereits 2002 wieder zurück.

Schließlich lautete ein Schlichtungsversuch Tokios, dass Ota 14% und Koto ganze 86% erhalten sollte. Dies wurde von Ota abgelehnt und ging dagegen vor Gericht.
Die richterliche Entscheidung fiel jetzt erst, also 2019, zugunsten von Koto. Ein über 40 jähriger (!!!) Rechtsstreit geht damit zu Ende.

Zwar soll es bei dem langen Prozess immer ums Image und Prinzip gegangen sein, doch kann vermutet werden, dass auch wirtschaftliche Gründe eine immer wichtigere Rolle gespielt haben dürften. Lange vor Vergabe der Spiele übrigens.

Ein ähnlicher Konflikt spielte sich auf Odaiba ab. Auch hier meldeten gleich mehrere Stadtteile Ansprüchen an. Dieser Streit wurde aber bereits in den 80ern beigelegt.

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Um das bereits bestehende Naherholungsgebiet der nördlichen Insel sollen übrigens olympisches Vielseitigkeitsreiten stattfinden – die südliche der beiden hat Zugang zu und Blick auf eine der spektakulärsten Brücken die Tokio zu bieten hat.

Gate Bridge
Schaut man vom Sea Forest Park gen Osten, sieht man sie, die Gate Bridge. Wegen ihrem schon von Weitem markanten Äußeren, die zwei Monstern, ähnlich dem japanischen Godzilla ähneln, wird sie auch gerne Dinosaurier Brücke genannt.

Sie beginnt aber auf der südlichen der beiden Inseln und führt zur Insel Wakasu.

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Erst vor wenigen Jahren eröffnet, besitzt sie sogar einen eigenen Aufzug und ist nachts spektakulär angeleuchtet. Übrigens ist sie auch für Fußgänger begehbar und bietet dann auf über 50 m Höhe einen großartigen Blick über die Tokyo Bay.

8. Bay Area = Bay Zone im allgemeinen

Die Bay Zone kann man eigentlich gleich aus mehreren Gründen empfehlen. Vieles ist bis heute recht unverbaut. Man fühlt sich schnell wie in einer völlig anderen Gegend und gar nicht in Tokio. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch den fantastischen Weitblick auf den Pazifik.
Hotels und große Konzerne haben hier ihre Dependancen aufgebaut. Musikfestivals wie das Ultra Japan liegen zentral und haben mal so richtig Platz für Ihre Events.

Ultra Japan
Eines der größten Dance-/Trance-Festivals der Welt, das Ultra, ursprünglich aus Miami, findet mit seinem japanischen Ableger hier auf Odaiba eine enorm aktive Dance-Szene Japans. Das letzte Mal fand das Spektakel im September 2019 statt.

Odaiba etwa hat neben dem malerischen Sea Shore Park oder seinen Amüsement und Shopping Komplexen auch Fernsehstudios und bahnbrechende Architektur auf Weltniveau zu bieten. Nur fällt dies bei einem Ausflug dorthin meist leider hinten runter. Selbst ein Tokioter RC-Club trainiert auf professionellem Level auf der Insel.

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Ariake
Weiter zu Ariake. Ein sehr lebendiges Stadtviertel, Austragungsort vieler Wassersportarten der Olympischen Spiele, sowie internationales Medienzentrum. Ariake ist aber auch ein lebendiges Stadtviertel, umgeben von viel Wasser und verbunden mit zahlreichen Brücken, die zum Flanieren einladen.

Ariake begegnet vielen bei ihrer Ankunft in Japan als ein blauer Turm, wenn man vom Flughafen Narita Airport in die Stadt fährt.

Von der Autobahn aus sieht man ihn nämlich dann rechter Hand, einige Minuten bevor man auf die Rainbow-Bridge kommt. Man kann sich daran orientieren und weiß dann, aha ich bin bereits in Ariake und somit bald in der Innenstadt.

9. 10 Tipps zur Olympiade 2020 – Bezirk Oi

Oi ist wiederum ein Stadtteil des Bezirks Shinagawa
Das Hockey-Stadion in Oi ist aus zweierlei Hinsicht interessant.
Zum einen sind die Wettkampfstätten zweigeteilt zwischen den großen Stadtbezirken Shinagawa auf der einen und Ota (wiederum entstanden aus Omori und Kamata) auf der anderen Seite.
Ein Umstand der in Japan, besonders aber in Tokio sehr große Bedeutung hat.
Bekannt ist Oi aber eigentlich aus zwei anderen Gründen:
zum einen wegen des Pferderennens, da hier eine große Rennbahn 大井ホッケー競技場 beheimatet ist, zum anderen aber und damit zur Nummer

10. Großmarkt von Ota

wegen des gigantischen Großmarktes. Ich erwähn das deshalb, weil Tsukiji per se eine so starke Lobby hat, dass andere im breiten Bewusstsein gar nicht erst vorkommen.

Es werden allerlei Waren vom Fisch bis zu Gemüse gehandelt. Für Blumen ist es sogar der größte seiner Art in Japan. Und auch der liegt auf einer Insel und ist allemal einen gezielten Besuch wert. Auch andere Städte wie Kioto oder Osaka haben attraktive, lebendige Märkte mitten in der Stadt, die wie dieser nur noch auf ihre „Entdeckung“ warten.

Fazit zu 10 Tipps zur Olympiade 2020

Oft genug fanden noch nicht einmal Tokioter selbst den Weg dorthin, weil die Verkehrsverbindungen zu mühsam, zu weit draußen, mit zu wenig Attraktionen versehen waren. Doch genau das macht für viele den Reiz des Unentdeckten aus. Die 10 Tipps zur Olympiade 2020 wollen diese Region auch mehr ins Bewusstsein rücken

Die Nutzung der Bay Zone als Naherholungsgebiet soll sich nach und nach ändern. Zumindest – und das ist ein weiterer Zweck dieses Podcasts, soll ein Bewusstsein für diese tolle Region geschaffen und ein bereits vorhandenes geschärft werden.

Bis zur Olympiade wurde sie eigentlich nur von „Insidern“ besucht. Touristisch war selbst Odaiba zwar erschlossen, aber viel weiter als vom Anlegeplatz der Tagesfähren weg oder gar über die Konsummeilen hinaus traute sich kaum jemand.

Doch die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten in der Bucht von Tokio geben einem viel Mehrwert. Auch für einen nur kurzen Aufenthalt in der Stadt. Sie bietet im wahrsten Sinne mancher Ortsnamen Meeresbrise und Meeresfrische.

Wer in der Weltstadt mit ihrem viel zitierten 30 Mio. Ballungsraum entkommen und durchatmen will ist hier richtig für ausgedehnte Spaziergänge bis hin zu km-weiten Fahrradtouren. Eine ganz neue Erfahrung in Tokio also. Inselfeeling quasi mitten in der Stadt.

Man muss dazu also nicht erst auf die nahen Vulkaninseln Inseln Oshima, Nii-jima oder Miyake-jima rund um Izu fliegen oder gar mit dem Schiff fahren. Von den Ogasawara Inseln mal ganz zu schweigen.

Hier in Tokio habe ich innerhalb von 30 Minuten von der Yamanote-Linie entfernt, richtige exotisches Flair und das für Tokio neue Gefühl am oder sogar mitten im Meer zu stehen.

Disclaimer / Haftungsausschluss

Die Daten, Fakten und Zahlen waren zum Zeitpunkt der Erstellung des Podcasts korrekt.
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Der Inhalt steht weder für eine politische Organisation, Konfession, noch eine sonstige, gesellschaftliche Gruppierung.

Bei der Erstellung wurde er von keiner touristischen Organisation, Region oder Stadt in irgendeiner Weise materiell oder immateriell, direkt oder indirekt unterstützt.

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Auch hierfür erhielt der Podcast und sein Verfasser keinerlei finanzielle Zuwendungen, geldwerte Vorteile oder sonstige Vergünstigungen irgendwelcher Art.

Daten und Unterlagen zu diesem Podcast wurden von mir genau recherchiert. Sie basieren auf Wikipedia-, Zeitungsartikeln sowie dem offiziellen Unterlagen des Tokyo Organising Committee der Olympischen und Paralympischen Spiele sowie der Stadtregierung Tokios.

Den Rahmen und den Background zu diesem Podcast aber bilden in erster Linie meine eigenen Erfahrungen und Anschauungen zu den Entwicklungen und Veränderungen in und um Tokio über Jahre hinweg.

Dennoch übernehme ich für den gesamten Podcast grundsätzlich keine Gewähr oder Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben.
Dies betrifft insbesondere die Aktualität, die genannten Zahlen und Daten zu Personen und zu sämtlichen (Austragungs-) Orten.
Denn dass sich dies immer wieder schnell ändern kann, zeigen Beispiele wie etwa der Verlegung von Sportevents vom Sea Forest Waterway oder gar des Umzugs des gesamten Marathons aus Tokio heraus nach Sapporo.

Die Oberhoheit zu Verlegungen wie diesen und andere Entscheidungen liegt bei Organisationen wie dem IOC, dem federführenden Olympiakomitee Tokios sowie bei der Stadt und Präfektur Tokio selbst, mit ihrer Gouverneurin Yuriko Koike an der Spitze.