So hat es Trump als Ereignis also auch in Japan ganz nach oben geschafft.
Vielmehr der Begriff. Es geht um das Phänomen, das Trump ausgelöst hat und das die Politik schon Monate vor dem eigentlichen Amtsantritt beschäftigt.
Trump mit überraschendem Sieg
Doch die Ereignisse haben sich in Japan überschlagen. Denn schon vor langem hat sich die offizielle Politik hier auf einen ganz anderen Kandidaten festgelegt. Man nahm stark an, dass die Wahl keines Falls auf Trump fallen würde. Doch es kam ja dann ganz anders.
Schnell folgt ein Antrittsbesuch Abes bei Trump in New York, um bestmögliche Schadensbegrenzung zu betreiben. Ein Schritt, der die nationale Selbstachtung betraf und auch hier in Japan kritisiert wurde.
Wörter des Jahres
Doch der Reihe nach. Anders als das Jugendwort oder gar Unwort des Jahres in Deutschland, sind die „Wörter des Jahres“ in Japan meist positiv besetzt. Sie beschreiben Ereignisse, die die Gesellschaft bewegt haben.
Dabei wird aber durchaus auch Kritik geübt. Etwa an Seitensprüngen auf ganz prominenter Ebene. Und davon hatten wir in Japan dieses Jahr reichlich. Nicht nur, dass sie ans Licht kamen, es war vor allem das Ausmaß, das hier Schlagzeilen machte.
Blog, der Wellen schlägt
Ein weiterer, sehr bemerkenswerter Gewinner war ein Blogeintrag. Ein bislang anonymer noch dazu.
Er macht deutlich, was politische Versprechen oft mit der Wirklichkeit zu tun haben. Und das mit sehr drastischen Worten. Nicht nur für Japan.
Japan kämpft gegen das Altern seiner Gesellschaft. Die Politik ermutigte dazu in jüngster Vergangenheit wiederholt junge Paare für Nachwuchs zu sorgen.
Besonders aber Frauen wurden angesprochen, sich danach wieder in die Arbeitswelt zu integrieren.
Dies ist jedoch nur mit entsprechenden Plätzen in Kindergärten zu bewältigen. Doch diese fehlen zu oft. Der Frust darüber hat sich dann eben in den Sozialen Medien entladen.
Überfluss an anderer Stelle
Bezeichnend für die Entwicklung der letzten Jahre war aber auch die Art der Kritik. Scheinbar wie selbstverständlich wurden Ausgaben etwa für die Olympiade in Tokio abgesegnet. Kosten, die schon jetzt, also Jahre davor, das gesetzte Budget sprengen.
Parallel wurde in Deutschland mancher Prestigebau gerügt. Dessen Bau sich nicht nur in die Länge gezogen hatte. Dessen Kosten vor allem aber die Planung um ein Vielfaches übertrafen. Gerechnet wurde, dass man für einen Bruchteil dessen etwa sämtliche Kinderspielplätze in ganz Berlin hätte top sanieren können.
Ähnlicher Emotionen auch in Japan
Erinnert wurde von der Schreiberin weiter auch an den bekannten Skandal um die Logovergabe und den daraus entstanden Kosten.
Eine Politikerin, selbst schon Ziel von parteilichen Verfehlungen vor wenigen Jahren, nahm sich diesem provokanten Beitrag an. Sie machte ihn schließlich unter heftiger Kritik publik. Stellvertretend für die bislang unbekannte Autorin nahm sie dann den Preis für eines der Wörter des Jahres 2016 entgegen.
Das war’s schon?
Alles in allem gab es 2016 zehn Gewinner, von der Wirtschaft über die Politik, vom Sport über die Popkultur, von Problemen der Umwelt bis hin zu Liebesbekenntnissen.
So sind alle besonders und haben ihren Sieg verdient. Daher gebührt jedem auch eine extra Erwähnung. Denn sie machen deutlich, dass es auf mehr als einen Aspekt im Leben ankommt. Und dass es mehr als eine Strömung gibt, die die Menschen bewegt. So wird es ganz sicher auch 2017 sein. Na dann, auf ein gutes Neues!!!